Keime A-Z
Acinetobacter spp.
Eiweißreiche Lebensmittel wie Fleisch u.a.
Aerobe mesophile Gesamtkeimzahl
Alle Lebensmittel
Anaerobe Gesamtkeimzahl
Alle Lebensmittel
Aeromonaden
Eiweißreiche Lebensmittel wie Fleisch u.a.
Aerobe Sporenbildner
Alle Lebensmittel
Anaerobe Sporenbildner
Alle Lebensmittel
Alcaligenes
Eiweißreiche und fetthaltige Lebensmittel
Alicyclobacillus acidoterrestris
Fruchtsaft, Fruchtsaftgetränke (Geschmacksveränderung)
Sporenbildner; Wachstum noch bei pH 3; thermophil
Aspergillus spp.
Nüsse, Cerealien, Lebensmittel mit niedrigem aw-Wert
Brochothrix thermosphacta
Fleisch und Geflügel, eiweißreiche Lebensmittel
Bacillus cereus
Erhitzte und meist gegarte Lebensmittel wie Fleisch, Gemüsegerichte, Milchprodukte, Reis und andere stärkehaltige Produkte wie Kartoffeln, Nudeln, Suppen, Soßen
Milchprodukte
Sporenbildner; Toxinbildner; Lebensmittelvergiftungen bei Keimzahlen > 106/g
Bacillus spp.
Sporenbildner, alle Lebensmittel
Bifidobacterium spp.
Sauermilcherzeugnisse, Probiotika
Byssochlamys spp.
Obstkonserven, Fruchtsäfte
Ascosporen des Schimmelpilzes sind hitzeresistent (70°C mehrere Stunden)
Campylobacter spp., C. jejuni, C. coli
Unbehandelte (nicht durcherhitzte) Lebensmittel wie Rohmilch, Fleisch, Geflügel
Bedeutendster Erreger bakteriell bedingter und durch Lebensmittel ausgelöster Durchfallerkrankungen
Carnobacterium
Fleisch, Fleischprodukte, Geflügel, (Säuerung)
Clostridium spp.
Käse, Fleischerzeugnisse, pasteurisierte Feinkosterzeugnisse, Frucht- und Gemüsekonserven, hitzekonservierte Lebensmittel
Proteolytisch anaerobe Keime; Sporen- und Toxinbildner
Clostridium botulinum
Säurearme Konserven, besonders selbst eingekochte Fleisch-, Fisch- und Gemüsekonserven, vakuum verpackter Knochenschinken und Räucherfisch, Honig
Anaerober Sporenbildner; Neurotoxinbildner; Säuglingsbotulismus durch Bienenhonig
Clostridium esterteticum
Rotes Fleisch, insbesondere Rind und Wild, vakuumverpackt und tiefgefroren
Problematisch beim Umverpacken von Importware
Clostridium perfringens
Rotes Fleisch, Geflügel, Fleischerzeugnisse, Tiefkühl-Fleisch, gekochtes Fleisch
Anaerober Toxin- und Sporenbildner
Clostridium tyrobutyricum
Käse, Spätblähung, Buttersäuregärung
Sporenbelastung Silage; Melkhygiene
Coliforme Keime
zahlreiche Lebensmittel
Häufig nachzuweisen bei unzureichender Betriebshygiene; coliforme Keime gehören zu den Enterobacteriaceae
Cronobacter spp.
Getrocknete Lebensmittel, Milchpulver, Vorkommen in Neugeborenen- und Kleinkindnahrung (getrocknet) (Trockenmilch-Säuglingsnahrung) ist möglich
Kontaminant von Säuglingsnahrung; kann ursächlich beteiligt sein bei nekrotisierender Darmentzündung (Enterocolitis), Gehirnhautentzündung (Meningitis) und Sepsis,
insbesondere bei Frühgeborenen
Enterobacteriaceae
Indikatorkeime für fäkale Verunreinigungen von Trink wasser und Lebensmitteln, Fleisch, Fisch, Milch und Milchprodukte, Getreide, Convenienceprodukte
Obligat pathogene Gattungen: Salmonella, Shigella, Yersinia pestis; fakultativ pathogene Gattungen: Escherichia, Citrobacter, Enterobacter, Proteus, Yersinia
Escherichia coli
Indikator für fäkale Verunreinigungen von Trinkwasser und Lebensmitteln
Fakultativ pathogen; geeignetster Markerorganismus für einen potentiellen Hygienemangel bzw. für eine Gesundheitsgefährdung
EHEC (enterohämorrhagische E. coli)
Rindfleisch, Hackfleisch, nicht durchgegarte Hamburger, Rohmilch, Gemüse, Frischsalate
Bedeutsamste Infektionsquelle sind rohe oder nicht durchgegarte Rindfleischprodukte; Toxinbildner (bekanntester Vertreter E. coli O157:H7); kann lebensbedrohliches
Hämolytisch-urämisches Syndrom auslösen (HUS). Andere pathogene E. coli: EIEC (enteroinvasiv), EPEC (enteropathogen), ETEC (enterotoxisch)
Enterobacter sakazakii (Cronobacter spp.)
Getrocknete Lebensmittel, Milchpulver, Vorkommen in Neugeborenen- und Kleinkindnahrung (getrocknet) (Trockenmilch-Säuglingsnahrung) ist möglich
Kontaminant von Säuglingsnahrung; kann ursächlich beteiligt sein bei nekrotisierender Darmentzündung (Enterocolitis), Gehirnhautentzündung (Meningitis) und Sepsis,
insbesondere bei Frühgeborenen
Enterokokken
Vakuumverpackte Brühwurste und Kochschinken, Fleisch (Vergrünung, u.a.)
Starterkulturen für Fetakäse, u.a.
Indikator für fäkale Verunreinigungen von Trinkwasser
Flavobacterium spp.
Milch, Frischfleisch, FischFleischprodukte, Geflügel, (Säuerung)
Fusarium spp.
Getreide, Getreideprodukte
Geotrichum candidum
Früchte, Frucht- und Gemüsesäfte, Starterkultur für Brieu.a.)
Gluconobacter oxidans
Bier, alkoholische kohlenhydrathaltige Getränke
Hefen und Schimmelpilze
Hefen und Schimmelpilze haben einen großen Nutzen zur Herstellung von Lebensmitteln, spielen allerdings auch eine Rolle als Verderbsorganismen.
Osmotolerante Hefen können beispielsweise zum Verderb von Lebensmitteln mit geringer Wasserakti vität führen. Unerwünschte Hefen können Bombagen verursachen. Hefen stellen ganz besondere Anforderungen an die Umgebung, in der sie leben und sich vermehren. Neben Nährstoffen benötigen sie ein Milieu, in dem Feuchtigkeit, Temperatur, Säuregrad und Sauerstoffgehalt stimmen müssen. Schimmelpilze gedeihen hauptsächlich auf kohlenhydratreichen Lebensmitteln und auf eiweißhaltigen Medien. Besonders gefährdete Nahrungsmittel sind Nüsse, Getreide, Obst und Brot.
Zahlreiche Schimmelpilze bilden Mykotoxine. Da Schimmelpilze sehr viele Sporen bilden, die über die Luft verbreitet werden, gelten sie auch als Auslöser für Allergien.
Alleine in Deutschland sind 30% der Allergiker von einer Schimmelpilzallergie betroffen.
Osmotolerante Hefen
Honig, Marzipan, Schokolade, Konfitüre, Fruchtpulpe, Feinkostprodukte, Kondensmilch, Trockenfrüchte
Häufigster Vertreter in zuckerreichen Lebensmitteln (geringer aw-Wert) ist Zygosaccharomyces rouxii, aber auch Saccharomyces cerevisiae; wenn nach 10-tägiger
Bebrütung keine Hefen nachweisbar sind, gilt die Probe als frei von osmotoleranten Hefen
Kocuria varians
Starterkultur für Rohwurst
Lactobacillus spp.
Getränke, Feinkostprodukte, Milch und Milchprodukte, Getreideprodukte, Bier u.a.
Fermentation, Sauerkraut, Sauerteig, Joghurt, Kefir, Käse, Rohwurst, probiotische Kulturen u.a.
Milchsäurebildung; Bacteriocine; nicht erwünschte Histaminbildung
Lactococcus spp.
Milchprodukte, Käse, Buttermilch u.a.
Leuconostoc spp.
Feinkosterzeugnisse, Flüssigzucker, Getränke, vakuumverpacktes Frischfleisch, Brühwurst, Marmelade u.a.
Dickmilch, Sauerrahmbutter, Sauerkraut, Dextranherstellung
Fermentation von Wein; biologischer Säureabbau
Listeria monocytogenes
Rohes Fleisch, Rohwurst, Rohmilch und Rohmilchkäse, roher und geräucherter Fisch, Fleisch- und Geflügelerzeugnisse, Frischgemüse und klein geschnittene und verpackte
Blattsalate
Kann Listeriose verursachen; Säuglings-, Kleinkindernahrung und Lebensmittel für immungeschwächte Personen und Schwangere müssen frei von Listerien sein;
pathogen für Schafe, Ziegen, Rinder, Geflügel
Micrococcus spp.
Zahlreiche Lebensmittel
Reifung und Aromabildung Käse, Rohwurst, Rohschinken
Milchsäurebakterien
Fleisch, Fleischerzeugnisse, Fisch, Fischerzeugnisse, Feinkostprodukte, Milch und Milchprodukte, Getreideprodukte, Bier u.a.
Starterkulturen: Sauerkraut, Sauerteig, Joghurt, Kefir, Käse, Oliven, Rohwurst, Schinken, probiotische Kulturen u.a.
Milchsäurebildung; Bacteriocine; Bildung biogener Amine (Fischsaucen, Käse, Wein, Sauerkraut u.a.)
Moraxella
Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte, Milch
Megasphera
Bier
Photobacterium phosphoreum
Frischer und gefrorener Fisch (vakuumverpackt), Räucherfisch
Pseudomonas spp.
Fleisch, Fisch, Geflügel, Milch, Eier und eiweißreiche Lebensmittel
Pseudomonas aeruginosa: Wundinfektion, Augen infektion; bei Kindern nach oraler Aufnahme Brechdurchfall, i. d.R. nicht lebensmittelbedingt
Pectinatus
Bier
Pediococcus spp.
Bier, Wein, Feinkosterzeugnisse, Fleischprodukte
Starterkultur für Rohwurst
Propionibacterium spp.
Oliven
Starterkulturen bei Käse, Reifung, Lochbildung
Propionibacterium acnes; Mitverursacher der Akne
Salmonella spp.
Rohmilch, rohes Fleisch, Frischeier, Gewürze, Auftau wasser von TK-Geflügel, nicht durcherhitzte Backwaren (Salmonella Typhi, Salmonella Paratyphi vor allem durch Kontaktinfektion, Wasser und Lebensmittel)
Mehr als 2500 Serovare bekannt; nach Campylobacter zweithäufigster Verursacher von Durchfallerkrankungen; Infektionsdosis > 105; bei Kindern, Immungeschwächten und älteren Personen genügen 1-10 Keime; Hauptreservoir für die Enteritis erregenden Salmonellen ist der Darmtrakt zahlreicher Nutz- und Wildtierarten
Shewanella putrefaciens
Fisch und andere eiweißreiche Lebensmittel
Wichtigster Verderbniserreger bei Fisch; beim Abbau der Aminosäuren entstehen biogene Amine wie Trimethylamin und Histamin
Staphylococcus spp.
Zahlreiche Lebensmittel
Staphylococcus carnosus, Staphylococcus psylosus, Staphylococcus equorium Starterkulturen für Rohwurst und Schinken
Staphylococcus aureus
Proteinreiche Lebensmittel, Backwaren, Sahnetorten, Aufschnitt, Milch und Milcherzeugnisse, eihaltige Lebensmittel, Speiseeis, Sahnesaucen, Schinken, Putenfleisch, Hühnerfleisch
Lebensmittel können durch unzureichende Hygiene kontaminiert werden; Toxinbildner; Enterotoxine sind hitzestabil; Vorbeugung durch gute Personalhygiene! Nach Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln können Durchfälle, Übelkeit und Erbrechen auftreten; häufigster Eitererreger bei Menschen und Tieren
Vibrio spp.
Fisch- und andere Meeresfrüchte
in warmen Meeresgewässern verbreitet; bei pathogenen Spezies (V. cholerae, V. parahaemolyticus) müssen Pathogenitätsfaktoren nachgewiesen werden
Yersinia enterocolitica
Schweinefleisch, Schweinezungen, nicht erhitzte Schweinefleischprodukte (Schweinemett)
In der Umwelt weit verbreitet; psychrophil, d.h. Wachstum auch bei -1°C – 4°C; wird durch Nutz- und Haustiere sowie durch wildlebende Tiere übertragen
Zygosaccharomyces spp.
Getrocknete Lebensmittel, Marzipanrohmasse, Fruchtsäfte