Betriebshygiene
Abklatschproben
Beim Abdruck- oder Abklatschverfahren wird eine so genannte Rodac-Platte mit festem Nährboden direkt auf die zu beprobende Oberfläche gedrückt. Ein Teil der Mikroorganismen, die sich auf der Oberfläche befinden, bleibt dabei auf dem Nährboden haften. Diese können nach ausreichend langer Bebrütung (in der Regel ein bis zwei Tage) ausgezählt werden. Abdruck- und Abklatschverfahren sind sehr gut geeignet für glatte, ebene Oberflächen, schwieriger ist die Probenahme bei Fugen, Rissen und gewölbten oder rauen Oberflächen. Die Auswertung zur Bestimmung des Oberflächenkeimgehaltes auf Einrichtungs- und Bedarfsgegenständen im Lebensmittelbereich erfolgt nach § 64 LFGB, 80.00-3
Tupferproben
Bei Probenahmen von Oberflächen mittels Tupfern können unterschiedlichste Oberflächen abgestrichen werden. Als Tupfermaterial wird Baumwollwatte oder Alginatwolle eingesetzt, auch bestimmte Schwämme sind geeignet. Eine genaue Quantifizierung ist hier nicht möglich. Eine Semi-Quantifizierung der Mikroorganismen in Bezug auf die abgestrichene Fläche ist aber mit Ausschüttelungen des Tupfers in steriler Verdünnungslösung möglich.
Zur Reinigungskontrolle von Oberflächen sollten unbedingt zur Neutralisierung von Reinigungs- und Desinfektionsmitteln „Enthemmer-Lösungen“ eingesetzt werden.
Luftkeimuntersuchungen
Die Anzahl von Keimen in der Luft kann nach dem Sedimentations- oder Impaktionsverfahren ermittelt werden.
Beim Sedimentationsverfahren werden Platten mit festem Nährmedium in der Produktionsstätte für einen bestimmten Zeitraum offen hingestellt und anschließend ein bis zwei Tage bebrütet. Aus der Koloniezahl lässt sich eine qualitative Aussage über die Keimbelastung bestimmter Standorte und Tageszeiten treffen. Eine quantitative Aussage über die Keimzahl pro Luftmenge ist hiermit jedoch nicht möglich.
Quantitative Luftkeimzahlen (Anzahl von Keimen pro m³) können mittels Luftkeimsammelgeräten bestimmt werden. Mittels dieser Geräte ist es möglich, eine definierte Menge Luft, beispielsweise 100 Liter über ein festes Nährmedium zu leiten. Die Agarplatten werden anschließend bebrütet und ausgewertet. Auch selektive Nährmedien können eingesetzt werden, beispielsweise für den Nachweis von Lactobazillen in der Luft.