PCR-Test
DNA-Analysen beeinflussen Entscheidungen im juristischen, medizinischen und wirtschaftlichen Umfeld. Dies ist Dank der rasanten Entwicklung der PCR-Technik möglich geworden. In den meisten Dienstleistungs- und Qualitätssicherungslaboratorien für die Lebensmittelindustrie wird die „PCR“ eingesetzt und liefert schnelle Ergebnisse. Aber nur wenige Labore verfügen über Kenntnisse und Möglichkeiten PCR-Produkte zur Identifizierung einer Vielzahl von Bakterien und Pilzen zu nutzen.
Mikrobiologische Untersuchungen von Lebensmitteln sind ausgesprochen komplex und erfordern vom untersuchenden Labor und dessen Mitarbeitern Erfahrung und Fachkenntnisse bei der Durchführung und Beurteilung der Ergebnisse nach den entsprechenden Methoden. Die Untersuchungen werden nach klassisch-mikrobiologischen Vorschriften oder immer häufiger mit modernen High-Tech-Schnellmethoden durchgeführt. Mit molekularbiologischen Schnellanalysen kann beispielsweise häufig die Untersuchungszeit von Lebensmitteln deutlich verkürzt werden.
Die PCR ist so „populär“, weil es mittels dieser Technik möglich ist, aus nahezu jedem biologischen Material ausreichend DNA für weitere Analysen zu gewinnen. In der Lebensmittelindustrie werden PCR-Methoden hauptsächlich für die folgenden Untersuchungen eingesetzt:
- Nachweis und Identifizierung von Mikroorganismen
- Tier- und Pflanzenartendifferenzierungen
- Allergennachweise
- Nachweise von gentechnisch veränderten Organismen oder veränderter DNA
Die klassischen kulturellen Nachweise für Bakterien sind zeitintensiv, eine gegebenenfalls anschließende nötige Isolierung und biochemische Identifikation aufwändig. Die PCR hingegen ist schnell, spezifisch und sensitiv. Bei vielen Fragestellungen haben aber nach wie vor kulturelle Verfahren ihre berechtigten Vorteile. Häufig sind die unterschiedlichen Methoden miteinander gekoppelt.
Der PCR ist beispielsweise für den Nachweis von pathogenen Keimen ein kultureller Anreicherungsschritt vorgeschaltet. Geräte, spezifische Reagenzien und Primer sind mittlerweile so aufeinander abgestimmt, dass die Durchführung einfach und die Ergebnisse zuverlässig sind. So können auch ohne fundierte molekularbiologische Erfahrungen DNA-Analysen in Laboren durchgeführt werden. In der amtlichen Sammlung von Untersuchungsverfahren nach § 64 LFGB sind folgende Bakterien-Nachweise mittels PCR aufgeführt:
Salmonella |
L 00.00-52, L00.00-98 |
STEC |
L 07.18-1 |
Campylobacter jejuni, C. coli |
L 00.00-96 |
Listeria monocytogenes |
L 00.00-95 |
Zum Nachweis von gentechnisch veränderten Organismen oder gentechnisch veränderter DNA existiert eine Fülle weiterer Untersuchungsvorschriften, die unter § 64 LFGB aufgeführt sind. Darüber hinaus stellt die Industrie eine große Anzahl unterschiedlicher PCR-Nachweise zur Verfügung.