Bacillus cereus
Bacillus cereus kann Lebensmittelintoxikationen und Infektionen verursachen. Erkrankungen durch Bacillus cereus sind gekennzeichnet durch Durchfall (Diarrhö-Syndrom) oder Erbrechen (Emetisches Syndrom).
Der Durchfall wird durch hitzeempfindliche Enterotoxine hervorgerufen. Diese werden von Bacillus cereus erst im Dünndarm nach Aufnahme von vegetativen Zellen oder Sporen gebildet. Das Erbrechen (Emetisches Syndrom) wird durch ein hitzestabiles Toxin (Cereulid) verursacht, das von Bacillus cereus bereits im Lebensmittel gebildet wird.
Besonderheiten |
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Bacillus cereus gehört zur so genannten „Cereus-Gruppe“. Weitere Mitglieder dieser Gruppe sind Bacillus (B.) anthracis, B. mycoides, B. pseudomycoides, B. thuringiensis und B. weihenstephanensis. Diese sind sehr eng miteinander verwandt und auch molekularbiologisch schwer zu differenzieren. Deshalb hat sich der Begriff präsumtive Bacillus cereus in der Praxis bewährt. |
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Vorkommen |
Erdboden, Wasser, Pflanzen, Verdauungstrakt von Mensch und Tier, Cerealien, getrocknete Lebensmittel, Milch- und Molkereiprodukte, Fleischprodukte |
Betroffene Lebensmittel |
erhitzte und meist gegarte Lebensmittel wie Fleisch, Gemüsegerichte, Milchprodukte, Reis und andere stärkehaltige Produkte wie Kartoffeln, Nudeln, Suppen, Soßen |
Gefährdete Personen |
alle Altersklassen können von Erkrankungen durch Bacillus cereus betroffen sein |
Krankheitssymptome |
Typ Durchfall: wässriger Durchfall, Bauchkrämpfe, Übelkeit ohne Erbrechen |
Minimal infektiöse Dosis |
104 – 108 Keime bzw. Sporen/g Lebensmittel; Lebensmittel, die > 103/g oder ml B. cereus enthalten, gelten als nicht sicher |
Inkubationszeit |
Typ Durchfall: 6 – 15 h / Typ Erbrechen: 0,5 – 6 h |
Krankheitsdauer |
1 Tag |
Vermehrungstemperatur |
7°C – 50°C, optimal 30°C |
Minimaler pH-Wert |
4,4 |
Minimaler aw-Wert |
0,91 |
Sauerstoffanspruch |
fakultativ anaerob |