Alles zum Thema EHEC
Die Abteilung Lebensmittelanalytik unseres Labor ist nach DIN EN ISO 17025 akkreditiert. Die Untersuchung auf EHEC in Lebensmitteln kann durchgeführt werden.
Enterohämorrhagische Escherichia coli (EHEC) werden auch synonym als Shigatoxin-produzierenden E. coli (STEC) und auch als Verotoxin bildende E. coli (VTEC) bezeichnet und gelten als humanpathogen. Gegenwärtig ist noch nicht bekannt, welche Eigenschaften einen STEC (VTEC) zum EHEC machen, so dass alle STEC (VTEC) aus Gründen der Lebensmittelsicherheit als potentielle EHEC betrachtet werden müssen.
Bei EHEC Verdacht können die Lebensmittelproben nach einer Anreicherung in speziellen Medien immunologisch und/oder molekularbiologisch untersucht werden. Immunologisch wird das gegebenenfalls durch EHEC gebildete Toxin, das so genannte Verotoxin (VTEC) mittels ELISA nachgewiesen. Der Nachweis von potentiellen EHEC die zur Toxinbildung befähigt sei können, kann auch molekularbiologisch mittels Real-Time PCR erfolgen, hier werden die so genannten Shigatoxin Gene, stx1 und stx2 nachgewiesen.
Die Ergebnisse liegen in der Regel binnen 48h (nach Eingang im Labor) vor. Sollte EHEC nachgewiesen werden, sind weitere Bestätigungstest nötig.
EHEC/HUS-Seiten des Robert Koch-Instituts
Gibt es einen Schnelltest zum Nachweis von EHEC in Lebensmitteln?
Trotz anders lautender Meldungen in der Presse, gibt es nach wie vor keinen Schnelltest für EHEC in Lebensmitteln. Der Test vom Referenzlabor in Münster ist kein Schnelltest, sondern eine spezifische aber ansonsten konventionelle PCR, die den neuen EHEC-Typ nachweist.
Pressemitteilung des Bundesinstituts für Risikobewertung
In unserem Labor verfahren wir für den Nachweis von EHEC in Lebensmitteln entsprechend §64 LFGB der amtlichen Sammlung für Untersuchungsverfahren nach der Methode 00.00-92. Nach einer Voranreicherung von 6 Stunden bei 37° C erfolgt für weitere 16-18 Stunden eine zweite Anreicherung für die gesteigerte Verotoxin-Expression. Aus dieser Anreicherungskultur erfolgt der Nachweis von Verotoxin mittels eines immunchemischen Verfahrens, dem so genannten ELISA (Enzyme-Linked-Immuno-Sorbent-Essay). Reagiert diese Anreicherungskultur im ELISA negativ, ist die untersuchte Probe als Verotoxin-negativ zu bewerten und nicht zu beanstanden. Bei einem positiven Testergebnis werden die präsumtiven Verotoxin-bildenden E. coli isoliert und können neben anderen Bestätigungsverfahren mittels PCR auf die Toxingene stx1 und stx2 überprüft werden. Gegebenenfalls könnte auch mit der neu entwickelten PCR festgestellt werden, ob es sich um den Stamm handelt, der derzeit die schweren EHEC-Infektionen verursacht. Die Untersuchungszeit bis zum endgültigen Ergebnis beträgt bei einem negativen Befund mindestens 26 Stunden, nach Untersuchungsbeginn im Labor.
Wir raten davon ab, vorzeitig aus den Anreicherungskulturen PCR-Verfahren einzusetzen. Diese Verfahren sind im Lebensmittelbereich derzeit nicht geprüft.
Das LADR-Labor ist eines der wenigen Labore in Norddeutschland, dass auch Lebensmittel auf EHEC untersuchen kann.